Im Oktober trafen sich 18 engagierte Zehntklässler bis Q2 aus ganz NRW in Haus Neuland zu den vom Schulministerium finanzierten Lernferien. Das zentrale Thema: Die aktuellen Herausforderungen der Demokratie.
Die Woche war geprägt von interessanten Beiträgen und offenen Diskussionen. Es wurde nicht nur über die theoretischen Unterschiede zwischen Demokratien und Autokratien gesprochen, sondern auch konkret beleuchtet, wie Diskriminierung im Alltag wirkt und wie fragil der Frieden in unserer Welt ist. Expertise aus der Praxis lieferten Referenten wie die Journalistin Christina Brause, die über Desinformation, KI und Journalismus in Gefahr sprach, und Barbara Westhof, die per Zoom-Konferenz die Mechanismen des rechten Framings in digitalen Medien analysierte. Besondere Tiefe erhielt die Woche durch den Zeitzeugen Alexander Richter-Kariger, der persönliche Eindrücke aus der DDR-Zeit vermittelte.
Die Erkenntnisse wurden kreativ umgesetzt, indem die Jugendlichen thematisch an eigenen Projekten arbeiteten. Als Teilnehmerin von der Gesamtschule Gartenstadt führte Bahar Demir (Q2), ein selbst verfasstes Gedicht über „den Diktator“ mit theatralischen Elementen auf. Auch die anderen Beiträge zeigten deutlich, wie die intensive Auseinandersetzung mit dem Stoff nicht nur hochaktuell sondern auch kreativ sein kann.
Demokratie, Menschenrechte und Meinungsfreiheit waren auch die Themen des European Youth Event (EYE) in Straßburg, an dem Bahar bereits im Juni teilnahm. In und um das Europäische Parlament versammelten sich junge Menschen aus dem gesamten Kontinent, um Europa gemeinsam zu gestalten.
Die Atmosphäre im EYE-Village war von Vielfalt und Austausch geprägt – eine Mischung aus Streetfood, Bühnenmusik und unzähligen Länderfahnen. Die Jugendlichen nutzten die Chance für Gespräche über europäische Bildungssysteme, tauschten Meinungen zur EU-Unabhängigkeit in der Landwirtschaft aus und diskutierten Fragen zur Solidarität und Gerechtigkeit zwischen den Generationen. Besonders bewegend waren die politischen Höhepunkte im Plenarsaal. Im Zentrum stand die Rede von Dasha Navalnaya, die leidenschaftlich über Demokratie, Menschenrechte und Meinungsfreiheit sprach und eine intensive Plenumsdiskussion mit Politikern auslöste.
Besonders begeisterte Bahar, dass beide Veranstaltungen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit boten, über den Tellerrand des Schulbuchs hinauszublicken, kritische Fragen zu stellen und sich aktiv als Teil einer diskussionsfreudigen und engagierten Generation zu erleben. Mehr davon!
