Wer kommt freiwillig an einem Sonntagmorgen um 7 Uhr früh zur Schule? 28 Schüler:innen und 2 Lehrkräfte, die am 2.6.2024 voller Vorfreude und in bester Stimmung ihre Fahrt nach Hastings, England begannen. Nach einer erfreulich schnellen Grenzüberquerung und Fährüberfahrt, begrüßte uns schon das erste landschaftliche Highlight Englands: die weißen Klippen von Dover und nur wenig später erreichten wir das „White Rock Mansion“ in der charmanten Küstenstadt Hastings.
Dort wurden wir von unserem Hotelmanager Tony empfangen, der mit seiner zugewandten und freundlichen Art in den kommenden 5 Tagen die Lehrkräfte und Schüler:innen begeisterte („We miss Tony!“). Nach dem Bezug der Zimmer standen bereits am ersten Abend zwei schöne Programmpunkte an: die Erkundung der Strandpromenade und der Seebrücke; und die Erklimmung der Aussichtsebene neben dem Hastings Castle. Die verbrauchten Kalorien mussten einige Schüler:innen dann auf dem Rückweg natürlich bei einem Stopp in einer bekannten Fastfoodkette unbedingt ersetzen, so dass glücklicherweise niemand hungrig zu Bett ging.
Am zweiten Tag, nachdem die meisten reichlich gefrühstückt und alle ein Lunchpaket erhalten hatten, fuhr uns unser Bus nach Eastbourne. Entlang der malerischen Strandpromenade führte uns ein Weg langsam aber stetig dem malerischen Beachy Cliff Walk entgegen. Oben angelangt setzen wir unseren Weg Richtung Beachy Head Lighthouse (Leuchtturm) fort, welchen wir bei schönstem Sonnenschein und einem Picknick an der Steilklippe bestaunen konnten. Zum Bus waren es zur Erleichterung der Schüler:innen dann nur noch wenige Meter: „Die haben uns voll veräppelt. Wir hätten mit dem Bus hier hochfahren können!“
Weiter ging es nach Brighton, einer Stadt, die bereits König George IV so gut gefiel, dass er dort seine Sommerresidenz, den Royal Pavillion, erbauen ließ. Den Schüler:innen gefielen vor allem die Geschäfte im Stadtzentrum, welches Sie anschließend in Kleingruppen erkunden durften – ein wichtiger Test für die vereinbarten Regeln, den im zweiten Anlauf auch alle hervorragend bestanden. Am Abend im Hotel angekommen, riskierte sogar das ein oder andere Kind etwas Salat und Gemüse zu Abend zu essen und von einem Werwolf gefressen zu werden.
Der dritte Tag führt uns ins Mittelalter, in die Stadt Canterbury. In der vom erzbischöflichen Reichtum geprägten Stadt sind noch viele Gebäude und Denkmäler aus dieser Zeit erhalten. Hier traten die Schüler:innen erneut in Kleingruppen in einer Stadtrallye gegeneinander an und mussten durch aufmerksame Beobachtung der Umgebung und Gespräche mit den „locals“ eine Reihe von Fragen beantworten. Auf der Rückfahrt hielten wir noch am Sandstrand Cumber Sands und versuchten barfuß (wer am nächsten Tag nicht mit Badelatschen durch London laufen wollte) das Meer zu erreichen. Leider hatte gerade hier die Sonne kurz Pause gemacht und auch das Meer war weit draußen, so dass wir bald glücklich wieder im warmen Bus saßen mit Vorfreude auf Tonys Chickenburger.
Am vierten Tag war es endlich soweit: die Weltstadt London wartete auf uns. Unser aufregendster Tagesausflug begann in Greenwich, dem Ort des Null Meridians, des Royal Observatory und der Cutty Sark – Grüße gehen raus an Unit 4 des Schulbuchs Orange Line 1. Von Greenwich aus brachte uns das Themsenboot ins Stadtzentrum, vorbei an der Tower Bridge, den Tower of London, the Needle, St. Paul’s Cathedral und an vielen weiteren spektakulären Gebäuden, welche die Kinder aus dem Englischbuch kennen. Bereits beim Verlassen des Bootes hatten wir einen guten Blick auf Big Ben. Durch die Menschenmengen, vorbei an Westminster Abbey auf dem Weg zum Buckingham Palace, durchquerten wir den St. James Park für ein kleines Picknick. Während die Royal Guards am Buckingham Palace weit entfernt schienen (aber doch sehen und rufen können, wenn ein Zuschauer den Fuß auf den Zaun stellt – sollte so etwas jemals vorkommen) konnten wir die Royal Horse Guards an Whitehall ganz aus der Nähe besichtigen. Vorbei an Trafalgar Square steuerten wir zuletzt Leicester Square an, von wo aus die Schüler:innen in den inzwischen vertrauten Kleingruppen die Gegend erkunden und diverse Straßenkünstler beobachten konnten.
Am letzten Tag mussten wir schon nach dem Frühstück „ausziehen“, und trafen dann zwei erfahrene Tourguides, welche uns durch die wunderschöne Altstadt und ihre Geschichte führten. Neben schnuckeligen Häusern in individuellen Baustilen, Tavernen mit Schmuggleranekdoten und tropischen Pflanzen in den Vorgärten lernten wir etwas über die Fischerkultur und die geografischen Veränderungen der Küste durch die Gezeiten. Am Ende bestiegen wir noch eine weitere Klippenaussicht und konnten Hastings noch ein letztes Mal aus einer ganz anderen Perspektive sehen.
Am späten Nachmittag traten wir dann erfüllt von Eindrücken und mit einer Tüte voller Hinterlassenschaften, welche die Reinigungskräfte zwischenzeitlich zusammengetragen hatten, die Rückreise an. Trotz der vielen Bewegung schliefen nur wenige Schüler:innen im Bus, so dass sich bei der Ankunft in den frühen Morgenstunden nicht nur die Lehrkräfte auf ihr Bett freuten.
Die Englandfahrt 2024 war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben nicht nur viele neue Orte entdeckt, viel Englisch gehört und gesprochen, sondern konnten uns auch etwas besser kennenlernen und als Gruppe zusammenfinden. Thank you for a great time!
Moritz Peters und Debora Berge