Am Mittwoch, den 16. März 2022 packten wir unseren Rucksack mit einem Getränk, Obst, Brot, Schreibpapier und Stift und bewegten uns etwa 10 Kilometer unter freiem Himmel, statt im Klassenraum zu sitzen. Nicht die Pausenglocke bestimmte unseren Rhythmus, sondern das Wetter und unsere Gruppe. Wir pilgerten nicht nach Jerusalem, Mekka oder Santiago de Compostela, sondern vor der „eigenen Haustür“ in Dortmund. Unsere Route führte von der Friedenssäule, der Künstlerin Susanne Wehland, zum Denkmal für die erste Dortmunder St. Nicolai Kirche. Danach suchten wir zwei Stolpersteine (Erinnerungssteine) in der Chemnitzer Straße und fanden diese vor dem Haus Nr.8. Helene und Norbert Schweitzer (Mutter und Sohn) lebten dort, bevor sie von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Anschließend führte unser Weg zur Paul Gerhardt Kirche, eine sogenannte Notkirche, die nach dem zweiten Weltkrieg erstellt wurde, um Menschen eine geistliche Heimat zu bieten. Am Mahnmal an der Ruhrallee waren unsere Gedanken bei 791 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die am 30. April 1942 deportiert und ermordet wurden. Als vorletzte Station pilgerten wir zur Kirche St. Bonifatius. Der Abschluss unserer Pilgerung war die Stadtkirche St. Marien.
Auf unserer Pilgertour sprachen wir Wünsche und Fürbitten aus, für die Menschen in der Ukraine und für alle Menschen die sich in Kriegsgebieten befinden. Die Fürbitten und Wünsche wurden im Vorfeld im Religionsunterricht und Philosophieunterricht formuliert, auf Plakate geschrieben und gemalt. Das Wetter meinte es an diesem Tag gut mit uns, wir wurden von Sonnenschein und blauem Himmel begleitet. Mit der Hoffnung, dass all unsere guten Wünsche und Worte erhört werden, haben wir den gelungenen Pilgertag beendet.